Donnerstag, 8. Januar 2009

Buddenbrooks

Zur Abwechslung war ich mal nicht in Bern, sondern in Essen im Kino. In Deutschlands grösstem Filmpalast (Eigenwerbung auf www.lichtburg-essen.de) waren zwar bloss ca. 40 von 1250 Plätzen belegt, aber imposant ist es ja durchaus. Ich hatte den absoluten Topplatz, in der Loge, 1. Reihe genau in der Mitte (Platz 27). Sehr cool.
Der Film war besser als ich befürchtet hatte, vielleicht les ich jetzt doch mal das Buch. Schön historisch, sowas mag ich. Und wunderschöne Walzermusik, vor allem noch mal im Abspann. Da zuckten die Füsse :-). Aber spielt ja auch in der Johann Strauss Zeit, wenn ich das richtig zuordne (bin nicht wirklich musikhistorisch bewandert).

Ansonsten war noch bemerkenswert der Teil vorm Filmbeginn: Erst lokale Filmwerbung (2x für die EVAG, Rest hab ich vergessen), dann Filmvorschauen, dann Dia-Werbungen, dann ging der Vorhang zu. Spots drauf, ne Minute oder so verging und dann gings erst los. Schräg. Und der Film natürlich ohne Pause, wie in Deutschland halt üblich...

Ich hab mich als Touristin geoutet, indem ich Fotos gemacht habe :-). Und neben mir sass ne Frau im ungefähr gleichen Alter, die auch allein im Kino war und auch den Abspann komplett geschaut hat. Haben verhältnismässig viele Leute gemacht, in Bern sind J. und ich ja immer die letzten...

Ansonsten zum Film: Der ist lang, gut besetzt und sehbar - mindestens, wenn man das Buch nicht kennt...

1 Kommentar:

Obaelix hat gesagt…

Ehrlich...?!?
Also, ich habe nach dem Film die Kritik erst richtig nachvollziehen können. Wer Breloer kennt, ist echt anderes und besseres gewohnt. Der Stoff ist zu mächtig für die 2,5 Stunden und man merkt, dass hier die Fernsehfassung auf Kinoformat geschnitten wurde. Breloer ist immer dann gut, wenn er Zeit hat zum Erzählen - hatte er hier nicht und so schnipselt sich der Film mehr oder weniger plakativ zusammen.
Die Besetzung ist tatsächlich sehr gut, die Musik passend gewählt und auch das Historische ist prächtig eingefangen. Warum man allerdings minutenlang zeigt, dass die Schauspieler (Hanno und seine Mutter!) aber auch nix von dem Instrument beherrschen, was sie da spielen, bleibt rätselhaft und ist ärgerlich - wenigstens Taktgefühl darf man doch erwarten, oder?
Noch dazu sind die dramatisch-effektheischenden Musik-Bild-Kompositionen häufig zu gewollt und etwas dick! Da braut sich das Unheil in Form eines Gewitters zusammen und mit einem Blitzschlag ereilt den Granden unerwartet ein Infarkttod - weniger wäre mehr gewesen.
Dafür wird die Vorlage arg gebeutelt und filmgerecht flurbereinigt - ohne Kenntnis der Vorlage erschließen sich die Mann'schen Themen nicht wirklich. Meine Begleitung blieb denn auch deswegen beim Abspann sitzen, weil sie sich und dann mich fragte, was ihr der Film eigentlich hätte sagen wollen.
Fazit: Das literarische Original ist um Längen besser, aber man kann 2,5 Stunden auch langweiliger verbringen! Mann muß man lesen...!!!